Frauenprodukte erfolgreich an Männer vermarkten
Frauen an die Macht – und Männer an den Herd? Klingt erst mal interessant, ist aber gar nicht so abwegig.
Immer mehr Frauen machen inzwischen Karriere und spannen ihre bessere Hälfte in den Haushalt ein.
Fast jeder zweite Mann ist inzwischen ein „Manfluencer“, was eine Zusammensetzung aus Mann und Influence ist, und bedeutet, dass Er eine tragende Rolle im Haushaltsalltag besitzt.
Ein wichtiger Aspekt ist hierbei aber, dass damit auch das Einkaufen zur Männersache wird. Viele Unternehmen haben das bereits erkannt und ihre Zielgruppe geändert.
Beispiele für männliche Marketing-Strategien kommen vor allem aus den USA: hier wird Joghurt verkauft, der mit einem besonders hohen Protein-Anteil wirbt und dank seinem schwarzen Design mit Stierschädel im Kühlregal besonders hervorsticht. Oder Apfelwein mit einem höheren Alkoholgehalt. Das Highlight ist aber ein Kaffee, der kalt gebraut wird und dadurch einen einzigartig rauchigen Geschmack haben soll. Klingt erst mal nicht so abgehoben. Abgefüllt ist dieser Kaffee aber in Bierflaschen. Wenn das mal nicht männlich ist!
In den kommenden Jahren wird sich dieser Trend auch in Europa durchsetzen und den deutschen Markt unsicher machen. Die klassische Rollenverteilung wird aufgelöst und damit auch die Unterscheidung zwischen Männer- und Frauenprodukten.
Welche Folgen entstehen dadurch für das Online-Marketing? Hier wird schon seit geraumer Zeit mit Gender-Commerce gearbeitet, allerdings hält man sich hier an eine ziemlich klare Rollenverteilung. Frauenprodukte für Männer gibt es in diesem Sinne noch nicht. Viele Marketing Websites geben aber zu, dass das Kaufverhalten einen sehr großen geschlechtsspezifischen Unterschied hat: Männer kaufen anders als Frauen. Und diese Erkenntnis wird online genauso genutzt wie in amerikanischen Supermärkten.
Während die weiblichen Kunden mit lebendigen Farben, buntem Design und ausführlichen Produktbeschreibungen angesprochen werden, springen die männlichen Kunden eher auf dunklere Farben, schlichtes Design und eine kurze Auflistung der Produkteigenschaften an. Auch die Tatsache, dass Frauen dem Einkaufen einen viel größeren Wert beimessen, als Männer, spielt im Online-Marketing eine große Rolle. Wie man sieht, kann Gender-Marketing sehr vielfältig betrieben werden und bleibt nach wie vor ein großes Thema der aktuellen Marktforschung.
Die Vermarktung von Frauenprodukten an die sogenannten Manfluencer wird aber auch nicht vor dem Online-Marketing Halt machen. Es ist alles nur eine Frage der Zeit, bis auch die Webseiten von Putzmittelvertrieben männlicher werden und die Hersteller von Haushaltsgeräten mit den Herstellern von Werkzeugen um die Aufmerksamkeit der Männer konkurrieren.